Vier Länder, vier Perspektiven – vier Projekte mit Bayern - Fit for Partnership

23.07.2025

Algerien, Georgien, die Ukraine und Tunesien: In den vergangenen Wochen waren Delegationen dieser vier Länder im Rahmen des Programms Bayern Fit for Partnership zu Gast, um voneinander zu lernen und gemeinsam Zukunftsprojekte zu entwickeln. 

„Unsere wichtigste Aufgabe ist Brücken bauen zwischen bayerischen Unternehmen […] auf der einen Seite sowie Kunden auf der ganzen Welt, die bayerische Lösungen aus dem Bereich der Umwelttechnologie brauchen. […] Ich bin überzeugt davon, dass wir durch diese Kontakte tolle gemeinsame Projekte auf den Weg bringen können“, 

so Alfred Mayr vom Umweltcluster Bayern. Schon gar nicht alleine lösbar ist das Thema Energiewende, wofür Wasserstoff ein entscheidender Faktor sein kann. Zum Interview mit Alfred Mayr.

 

Sonniges Land sucht Technologieexperten

Algerien möchte Wasserstoff für den Eigenbedarf wie auch den Export produzieren. Der Wille ist da, was noch fehlt sind wesentliche technologische Voraussetzungen zur Herstellung und zum Transport. Daher hat sich eine Delegation von Personen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, des Öl- und Gassektors sowie eines Clusterverbandes zu Wasserstoffwirtschaft und Energieunternehmen Ende Juni auf den Weg nach Bayern gemacht. Sie suchen Partner, die diese Investitionen mittragen und danach den Wasserstoff auch importieren. Eine langfristige Entscheidung, die tragfähige Beziehungen braucht – ein Grundstein wurde durch den Delegationsbesuch gelegt. Denn bisher zeigte Deutschland bzw. Bayern Zurückhaltung, wenn es um EE-Ausschreibungen in Algerien ging, obwohl häufig genannte Investitionshürden für ausländische Unternehmen relativiert bzw. überhaupt abgebaut wurden. Doch nun wurden konkrete Geschäftsanbahnungen in Aussicht gestellt.

 

Imeruli, Sulguni oder Gudis Kveli? 

Das sind typische Käsesorten aus Georgien. Anfang Juli tauschten sich Vertreter georgischer Molkereien mit bayerischen Unternehmen aus, um technologische Impulse für eine wirtschaftlichere Käseproduktion zu erhalten. Im Zentrum: Exportchancen, moderne Produktionsmethoden und zukunftsweisende Partnerschaften. Zum ausführlichen Bericht. 

 

Ukraine: Nachhaltiger Wiederaufbau mit bayerischer Technologie 

Die ukrainische Delegation kam mit dem Motto „Build back better“ zu uns. Sie interessierte sich vor allem für die energieeffiziente Wiedererrichtung zerstörter Infrastrukturen – mit Fokus auf erneuerbare Energien, Speichertechnologien und Gebäudeeffizienz. Besonders positiv wurde die Hausmesse in der IHK Nürnberg aufgenommen, auf der 13 bayerische Unternehmen ihre Lösungen präsentierten. Auch bei den Unternehmensbesuchen, die von Smart Metering über PV-Anlagen bis hin zu Wasserstoff verschiedenste Themen abdeckten, konnte die ukrainische Delegation gute Kontakte knüpfen. Das Interesse war auf beiden Seiten sehr groß und die Unternehmen waren sich einig: Wir bleiben im Austausch.

 

Wie kann Wasser effizient genutzt und Abwasser gut gemanagt werden?

Das war die zentrale Frage der tunesischen Delegation, die vom 14.-18. Juli in München zu Gast war.

Das Ziel dieser Reise war es, innovative und nachhaltige Technologien im Bereich der Wasser- und Abwasserwirtschaft kennenzulernen und Kooperationsmöglichkeiten zu erkunden. Ein besonderer Fokus wurde auf die Themen Wasseraufbereitung, Abwasserreinigung, Entsalzungsanlagen und Energiegewinnung aus Abwasser gelegt.

 

Technik verbindet – auch über Sprachgrenzen hinweg.

 „Ich bin begeistert von der Organisation und wie einfach es ist, mit anderssprachigen Kulturen Kontakt aufzunehmen“

so Horst Lange von der PSsystec GmbH. Sie stellt Smart Boxes her, die alles digitalisieren, was bis dato noch nicht digitalisiert ist – und das ganz einfach über Mobilfunk, sodass es keine IT-Experten braucht, um damit zu arbeiten. Für die Wasserwirtschaft ist das besonders bei Lösungen für Störungsmeldungen etc. spannend. (zum Video)

Auch Sebastian Porkert von der ECOFARIO GmbH, einem Anlagenbauer vom Ammersee, schätzte die Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit den tunesischen Kollegen. Denn die Aufbereitung von Prozess- und Abwasser mittels Hydrocyklontechnologie, eine Spezialität der ECOFARIO GmbH, stieß auf großes Interesse.  (mehr im Video

Sameh Amara von NG Consulting resümiert: 

Die Präsentationen waren sehr interessant“, 

und ein weiterer Delegationsteilnehmer, Mohamed Ajroud von SES-Sécurité Environnement et Santé ergänzt: 

Ich hoffe auf eine baldige Zusammenarbeit.“

Alles in allem also vier gelungene Veranstaltungen aus dem Programm „Bayern – Fit for Partnership“. 

 

Fortsetzung folgt - noch in diesem Jahr 

Lust auf mehr internationale Partnerschaften? Von September bis Dezember folgen sechs weitere Delegationsbesuche – diesmal mit Gästen aus Armenien, Albanien, Aserbaidschan, Kasachstan und Usbekistan, Kroatien, Ägypten und Jordanien - zu den Themen: Medizintechnik, Recycling und Abfallwirtschaft, Ernährungswirtschaft, Hotel und Gastro und Bau/Smart City. 

 

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