Nach 31 Jahren läuft die bestehende EU-Quotenregelung für Milch zum 31. März 2015 ersatzlos aus und ermöglicht ab diesem Zeitpunkt jedem Milcherzeuger und jeder Molkerei die eigenverantwortliche Festlegung von Produktionsmengen ohne staatliche Einflussnahme. Seit Einführung der Regelung im Jahre 1984 war es das Ziel den Markt für Milch und Molkereiprodukte zu stabilisieren und den bäuerlichen Betrieben ein angemessenes Einkommen zu sichern. Dieses Ziel konnte überwiegend nicht erreicht werden und zeitweise entstanden die durch Überproduktion verursachten Verwerfungen am Markt, die zu starken Schwankungen des Milchpreises führten. Für ein und dieselbe Leistung - bzw. Produkt – erhielt der Erzeuger einen bis zu 20 € Cent unterschiedlichen Preis – dies bei einem Preisniveau von derzeit ca. 32 € Cent je Kg Milch.
Unabhängig davon ist dem laufenden Strukturwandel in der Landwirtschaft eine deutliche Reduzierung der Anzahl der Milcherzeuger geschuldet, wovon auch Bayern betroffen ist. Seit der Einführung der Milchquote ist die Anzahl der Erzeuger in Deutschland um knapp 80 % gesunken – von 369.000 auf 77.000 Betriebe. Hierbei sind es vor allem die kleineren Betriebe, die in den vergangenen Jahren die Milchproduktion aufgegeben haben, um die Bildung von größeren Einheiten zu ermöglichen. Dies führte dazu, dass die deutlich über 500 Mio Kg Milchquote aus Süddeutschland zu norddeutschen Betrieben wanderte.
Parallel zu dieser Entwicklung steigt der Bedarf von Molkereiprodukten auf den Export-märkten, was insbesondere Käse, Milchpulver und Molkederivate betrifft. Mit dem Wachsen der Mittelschicht in einer Reihe von Ländern, steigt auch permanent der Bedarf an industriell hergestellten Lebensmitteln, bzw. Molkereiprodukten. Betrachtet man die demographische Entwicklung, dann werden wir in naher Zukunft noch ca. 2 Mrd. zusätzliche Verbraucher vor allem in Asien und Afrika zu ernähren haben. Milch und Molkereiprodukte werden hierbei eine ganz wichtige Rolle spielen – wie wir es bereits heute bei den Bedarfsmengen für die Herstellung von Säuglingsnahrung feststellen können.
Die bayerische Milchwirtschaft ist als bedeutender Verarbeiter und Hersteller von Molkerei-produkten innerhalb Deutschlands bereits seit Jahren auf den Export eingestellt – wie die folgenden Zahlen verdeutlichen: