Wo aus Sonne und Wind Wasser(stoff) wird: Delegationsreise in den Oman

28.11.2022

Fast zeitgleich zur Klimakonferenz setzte Bayern einen wichtigen Schritt, in punkto Wasserstoff konkret zu werden. Das Ziel: Eine Partnerschaft mit dem Oman. Bayern liefert innovative Spitzentechnologie und bekommt einen verlässlichen Lieferanten für grünen Wasserstoff. 


Begünstigt durch Sonne und Wind besitzt der Oman ideale Voraussetzungen für erneuerbare Energien und die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Das Sultanat Oman möchte diese Chance nutzen und arbeitet intensiv am Ausbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft – Wasserstoff, den die Bayerische Industrie dringend benötigen wird. 

Enorme Dimensionen – Wasserstoff aus 50 000 km² Solar- und Windparks 

Vom 11. -14. November 2022 reiste daher eine gut vorbereitete Delegation von 29 Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik unter Leitung von Wirtschaftsstaatsekretär Weigert nach Maskat, um mit hochrangigen Regierungsvertretern und zentralen Akteuren der Wasserstoffwirtschaft im Oman zu sprechen. Der Zeitpunkt war optimal gewählt: die grüne Wasserstoffgewinnung genießt eine hohe Priorität. Gab es doch dieses Jahr das royale Dekret des Sultans, das besagt, dass Oman 2050 netto emissionsfrei werden soll. Außerdem setzt der Oman mit seiner „Vision 2040“ auf die wirtschaftliche Diversifizierung von Energiequellen, bei der Wasserstoff eine erhebliche Rolle spielen wird. Die Dimensionen sind gigantisch: Auf einer Fläche von 50.000 Quadratkilometern sind Solar- und Windparks sowie Anlagen zur Wasserstoffproduktion geplant. Die ersten Projekte sollen bereits 2023 vergeben werden. 

Intensive Gespräche und inspirierende Eindrücke 

Dementsprechend intensiv war das Programm auf der Delegationsreise. Wichtige Treffen mit staatlichen Stakeholdern aus dem Energie- und Wasserstoff--Bereich, darunter auch dem Managing Director von Hydrom, einem vom Sultan beauftragten, neu gegründeten Unternehmen, das sich ausschließlich mit dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft im Oman beschäftigt und Vertretern von privaten Umwelt- und Energiefirmen standen auf der Tagesordnung. Auch der Oman Power and Water Procurement Company (OPWP) wurde ein Besuch abgestattet. Gerade beim Thema Wasseraufbereitung  sah die bayerische Delegation großes Potenzial für eine Zusammenarbeit. 
Ein besonderes Highlight stellte die Einladung von HH Sayyid Tarik Shabib Al Said, dem Chairman der OGFA (Oman German Friendship Association), in seine Privatresidenz dar. Dort traf die Bayerische Delegation wichtige Vertreter der staatlicher Behörden und OGFA Vertreter.  
Um einen Einblick in die Kultur und Lebensweise zu erhalten, standen auch eine infrastrukturelle Stadterkundung, eine Führung durch die Sultan Qaboos Moschee und ein gemeinsames Essen in einem  Restaurant mit typisch omanischen Speisen auf dem Programm. 

Das Potenzial ist da. Jetzt muss es noch gehoben werden. 

Beide Länder betonten das große Synergiepotenzial. Der Oman ist interessiert an innovativer bayerischer Spitzentechnologie und H2-Expertise. Für Bayern ist der Nutzen sogar doppelt: Der Wissenstransfer und der Export von Technologien ist für bayerische Unternehmen lukrativ und Bayern hätte mit dem Oman langfristig gesehen einen verlässlichen Wasserstofflieferanten. Für Wasserstoff-Export ist es derzeit freilich noch zu früh. Doch Deutschland muss jetzt agieren und die Arbeit am Thema H2 aktiv forcieren: durch einen regelmäßigen und engen Austausch, gemeinsame (virtuelle) Veranstaltungen mit Wirtschaft und Wissenschaft und durch ein Projekt Matching. 
 
Die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium angestoßene Initiative Wasserstoff hat absolutes Potenzial, ins Tun zu kommen. Die Zeit ist reif, jetzt gemeinsam mit dem Oman die Infrastruktur zu schaffen, damit in naher Zukunft grüne Energie vom Golf nach Bayern gelangt. Die Delegationsreise war ein wichtiger Baustein und ein gutes Fundament für die zukünftige intensive Zusammenarbeit. 
Technologie Made in Bavaria im Oman – der 8 Tonnen schwere Kronleuchter in der Sultan Qaboos Moschee, der einst von der Firma Faustig in der Nähe von München hergestellt wurde, soll nur ein leuchtender Vorbote für viele weitere Projekte sein. 

Erfahren Sie aus erster Hand mehr über die Reise. Sehen Sie sich hier unser Video mit Teilnehmer-Statements an. 

Informieren Sie sich hier über die kommenden Delegationsreisen 2023 des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und Bayern International. 

(Fotos: StMWi)

 

 

 

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