Win-win-Situation durch den Senior Expert Service (SES)

RuheständlerInnen arbeiten in ihren Berufszweigen ehrenamtlich im Ausland

Vor diesem Moment dürfte jede und jeder früher oder später stehen: Was tun, wenn die Erwerbsarbeit sich dem Ende zuneigt. Für manche bedeutet das Reisen, Schrebergarten, Hobbys mehr pflegen – wohlverdienter Ruhestand, wie es so schön heißt. Andere aber haben aber den Wunsch, noch etwas Sinnstiftendes zu tun, Warum sollte mit dem Beginn des Renteneintritts das oft in Jahrzehnten erworbene Fachwissen brach liegen? 

Hier ist der Senior Expert Service (SES) in Bonn eine Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen. Der SES ist die größte deutsche Entsendeorganisation für ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand (aber auch in einer beruflichen Auszeit). Seit 1983 gibt die Organisation weltweit Hilfe zur Selbsthilfe. Und gleichzeitig verschafft sie den Ruheständlerinnen und Ruheständler die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterzugeben. Ein nicht zu unterschätzender Zusatzeffekt: Wer gibt und hilft erhält auch Anerkennung und Wertschätzung. Im besten Fall also eine Win-win-Situation 

So auch für Josef Fernsebner aus Ruhpolding. Der 1959 geborene Tischlermeister und Möbelschreiner hat für den SES schon mehrere Einsätze in Sambia und Tansania absolviert. Dabei haben ihm seine umfassenden Erfahrungen in der Ausbildung und in der Unterweisung von Personen, die einen eigenen Betrieb gründen wollen, geholfen. In Dundgovi (Mongolei) kam er über den SES ans Polytechnikum, wo er Lehrkräfte im Bereich der Bau-Tischlerei weiterbildete.  

Stefanie Kemnitz, die 1950 geborene Frauenärztin und Geburtshelferin aus Straubing hat mehr als 30 Jahre in allen Kernbereichen der Gynäkologie und Geburtshilfe gearbeitet – von Ultraschall-Diagnostik bis zur Schwangerenbetreuung, von der Beratung über die Ernährung bis zu Informationen über die Führung und Organisation einer gynäkologischen Praxis. Sie war für den SES in Usbekistan, Tansania, Kenia und zuletzt Nepal. 

Mit seinen Aktivitäten im Ausland leistet der SES einen Beitrag zum Know-how-Transfer in der Entwicklungszusammenarbeit. Er entsendet seine Experts vor allem in kleine und mittlere Unternehmen, öffentliche Institutionen und Verwaltungen sowie in Einrichtungen des Bildungs- und Gesundheitswesens aber auch Handwerksbetriebe. 

Seit 1983 hat der SES mehr als 60.000 Einsätze in 170 Ländern durchgeführt, etwa ein Drittel davon in Deutschland. Beim SES sind rund 14.000 Fachleute aus allen kaufmännischen, technischen, handwerklichen, medizinischen und sozialen Berufen registriert. Sie bringen das Wissen aus 50 Branchen und 500 beruflichen Richtungen mit. Alle stellen ihr Fachwissen und ihre Erfahrung ehrenamtlich zur Verfügung. 

Der SES sucht ständig neue Experts, für Einsätze im Ausland gerne mit guten Fremdsprachenkenntnissen. Wichtig: Den Fachleuten des SES entstehen keine Kosten. Sowohl die Registrierung als auch die Vermittlung in einen Einsatz sind kostenfrei.

Unterstützung 

Träger des SES sind die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft: der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). 

Finanzielle Unterstützung erhält der SES vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und aus der deutschen Wirtschaft.

Die SES-Zentrale hat ihren Sitz in Bonn. In Deutschland wird der SES durch 16 regionale Vertretungen unterstützt, weltweit von 200 Repräsentantinnen und Repräsentanten in 90 Ländern.

Auch in Deutschland aktiv

Auch in Deutschland ist der SES auf diesen Feldern aktiv. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit im Bundesgebiet aber liegt auf der Förderung des Fachkräftenachwuchses in Schule und Ausbildung. Größtes Programm in diesem Bereich ist die Initiative VerAplus zur Verbesserung von Ausbildungserfolgen.

Weitere Informationen auch über eine Bewerbung: www.ses-bonn.de