Das Gute liegt manchmal so nah

08.02.2024

Polens Hauptstadt Warschau (Foto: © adobestock, f11photo)

International Scouting – diesmal im Nachbarland Polen. Das Fazit:  Es gibt große Chancen im Export wie auch im Import von Gütern und Know-How sowie für grenzüberschreitende Kooperationen im Bereich F&E sowie Innovationen.

468 Kilometer lang ist die Grenze zwischen Deutschland und Polen - einem Land mit 39 Millionen Einwohnern, einem stetigen Wirtschaftswachstum und einer breit aufgestellten Wirtschaft.  Schon jetzt ist Polen für Bayern ein wichtiger Handelspartner und Exportmarkt. Mehr als 2500 bayerische Firmen unterhalten derzeit Geschäftsbeziehungen dorthin, seit 2006 ist auch die bayerische Auslandsrepräsentanz in Warschau vertreten. Grund genug, nach Mexiko, Chile und Japan auch das östliche Nachbarland einmal im Rahmen des Projektes „International Scouting“ näher zu beleuchten, um die wichtigsten Trends und Technologien zu identifizieren und die sich daraus ergebenden Chancen für Bayern zu analysieren. Initiatoren des Projektes sind das Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Bayern Innovativ, Invest in Bavaria und Bayern International.

 

Empfohlene Exportgeschäfte für bayerische Unternehmen

Polen setzt im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie auf elektrische Verkehrsantriebe. Bayern verfügt über große Kompetenz in der Serienproduktion, die von polnischen Unternehmen geschätzt wird. Fördernd kommt noch hinzu, dass es in Polen eine gut funktionierende Lieferkette und ein starkes Netzwerk an lokalen Teileherstellern gibt.
Polen hat außerdem großes Interesse an Biogas als attraktive neue Energiequelle. Bayerische Technologien können hier dazu beitragen, dieses Potenzial zu heben.

Weitere Exportchancen ergeben sich bei der additiven Fertigung sowohl in der Industrie als auch in der Medizin. Auch in den Bereichen Leichtbau, Verbundmaterialien und Recyclingtechnologien sind bayerische Technologien in Polen gefragt.

 

Von Batterien bis zur Extended Reality – Importchancen für Bayern

Andererseits gibt es auch interessante Importmöglichkeiten. Polnische Unternehmen sind sehr weit in der Spielentwicklung, die sich zu einem großen Wirtschaftszweig entwickelt hat. Davon können bayerische Firmen profitieren.

Auch die digitale Gesundheitsversorgung ist ein schnell wachsendes Feld in Polen – besonders die Start-up Szene boomt in diesem Bereich.

Polen gehört außerdem zur Spitzengruppe der Batterieherstellung in Europa. In Anbetracht der Notwendigkeit von Speichermöglichkeiten bei nachhaltig produziertem Strom aus Sonne und Wind ist hier eine Kooperation sehr sinnvoll.

Außerdem wird die Extended Reality schon heute in einigen polnischen Industrien erfolgreich eingesetzt. Sie berichten von einer Effizienzsteigerung, was für bayerische Industrieunternehmen sicher ebenfalls spannend ist.

 

F&E- und Innovationspartnerschaften

Polen ist der drittgrößte Hersteller von Wasserstoff. Dementsprechend sollten F&E- sowie Innovationspartnerschaften im Bereich Wasserstoffproduktion, Wasserstoffbetriebene Produktion ebenso angestrebt werden wie gemeinsame Projekte zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Auch eine Kooperation in Punkto Cybersicherheit, Big Data für die Energieoptimierung sowie der Anwendung von 5G erscheint nach der International Scouting-Analyse sinnvoll.

Das Fazit: Das Gute liegt manchmal so nah – und mit Polen als unmittelbarem Nachbarland Deutschlands lohnt es sich, die Handelsbeziehungen zu intensivieren.

 

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